Straßennamen: Teismanstraße
Die Geschichte hinter der Teismanstraße ist die Geschichte der Familie Teisman, Freren, und - aber nicht nur - das von ihr herausgegebene "Frerener Volksblatt".
Gerhard Bernhard Teisman, * 1849 in Freren, +1935 in Freren, war gelernter Buchbinder. Er war verheiratet mit Theda Gertrud Maria Eckholt, *1855 in Haselünne, +1940, deren Vater war ebenfalls Buchbinder.
Am 01. Dezember 1894 erscheint die erste Probenummer des "Frerener Volksblatt".
Herausgeber waren die Bernhard (Redakteur) und sein Bruder Ludwig (*1854, +1931), genannt "Louis" Teisman (Drucker und Photograph). Sie führten bereits eine Buchhandlung und betrieben eine Druckerei in Freren.
Persönlich war Bernhard Teisman jun. - mit Fahrrad, später mit Motorrad - als Lokalreporter unterwegs.
Ab August 1924 erschien das Blatt dreimal wöchentlich.
Am 30.05.1941 musste Bernhard Teisman im Rahmen einer zentralen Stilllegungsaktion der Pressekammer die Herausgabe der Zeitung einstellen; es verblieb ihm der Buch- und Schreibwarenladen.
1959 scheiterte der Versuch einer erneuten Herausgabe.
Bernhard Teisman verfasste fortan für die "Lingener Tagespost" und die "Emsland-Nachrichten" zahlreichen heimatgeschichtliche Artikel.
Im Archiv des Heimatverein Freren eV befindet sich die Jahrgänge 1895, einschließlich der ersten Ausgabe vom 01.12.1894 bis zum ersten Halbjahr 1933 (teilweise mit Lücken). Diese Sammlung stammt aus dem Besitz der Verlegerfamilie.
Ein weiterer Sohn der Eheleute Gerhard Bernhard Teisman und Theda Gertrud Maria Teisman, geb. Eckholt, ist Johannes Teisman, *1878 in Freren, +1965 in Osnabrück.
Nach Besuch der Volksschule Freren und der Höheren Lehranstalt Freren, absolvierte er eine kaufmännische Lehre und erlernte den Verlags- und Sortimentshandel. Er war in verschiedenen Verlagen tätig. Zudem sammelte er als freier Journalist weitere Erfahrungen. Während des ersten Weltkrieges war er Berichterstatter für Tages- und Armeezeitungen.
Nach dem Krieg gründete er in Osnabrück einen Verlag für kaufmännische Literatur. Er selbst schrieb mehrere Fachbücher für den kaufmännischen Nachwuchs. Seine Werke "Die rechte Hand des Kaufmanns - Teismans Kontorhandbuch" sowie später "Der neue Teisman" machten ihn deutschlandweit bekannt.
In Anerkennung dieser Verdienste wurde er am 24.10.1958 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Am gleichen Tage wurde Johannes Teisman von seiner Heimatstadt Freren, zu der er stets engen Kontakt hielt, zum Ehrenbürger ernannt.
Im Gedenken an die Familie Teisman und ihr Wirken in Freren beschloss der Rat der Stadt Freren am 28.06.1984 die bisherige "Gartenstraße" in "Teismanstraße umzubenennen.